Unsere Reisetipps für Marokko mit Kindern
Worauf sollte man achten, bevor man nach Marokko als Familie reist? Hier haben wir Euch ein paar Tipps zusammengestellt.
Reisen in Marokko ist vergleichsweise einfach. Die Straßen sind gut, die Unterkünfte großzügig gestaltet und die Leute sind sehr freundlich – insbesondere zu Familien mit Kindern.
Was packe ich in meinen Koffer?
Natürlich kommt es auf die Jahreszeit an, zu der die Reise stattfindet. Im Sommer ist es heiß, im Frühjahr und Herbst kann es am Meer windig sein und in den Abendstunden kühl. Auch in den Bergen ist es deutlich kühler, in der Wüste umso wärmer. Eines trifft aber für alle Jahreszeiten zu:
In Marokko ist es eher unüblich, in kurzen Hosen, ärmellosen Tops oder Miniröcken herumzulaufen. Auch wenn die Marokkaner bei Touristen die Messlatte sehr viel niedriger anlegen, so fühle ich persönlich mich in meiner Haut doch immer sehr viel wohler, wenn ich mich angemessen gekleidet fühle. Wir haben als Familie daher eher lange Kleidung getragen. Gerade im Sommer ist lange Bekleidung ein guter Schutz gegen die Sonne. Man sollte dabei auf weite Schnitte und leichte Stoffe achten, gut sind Stücke aus Baumwolle, Leinen oder Seide, die luftdurchlässig sind. Frauen sollten sich ein Tuch mitnehmen, das sie über die Haare legen können, wenn sie eine Moschee besichtigen wollen.
Wer gerne wandert oder längere Touren zu Fuß macht – wie beispielsweise einen Spaziergang durch größere Souks, der gerne mal länger dauert – tut sich mit bequemen Schuhen einen Gefallen, für den Strand reichen die altbewährten Flipflops.
Braucht man Spielzeug für die Kinder?
Wir sind mittlerweile dazu übergegangen, nur noch Kuscheltiere und etwas zum Vorlesen mitzunehmen. Die Kinder entdecken an fremden Orten so vieles und sind so beschäftigt mit den neuen Eindrücken, dass sie ihr Spielzeug nicht vermissen. Und meist kauft man ja dann doch mal eine Kleinigkeit vor Ort. Insofern kann die Reisetasche platzmäßig geschont werden und die vielen Dinge, von denen man vor der Reise noch glaubt, ohne sie geht es gar nicht (das Spielzeugauto! die Gummifiguren! die Ritterburg!), einfach direkt zu Hause lassen.
Sollte man mit sehr kleinen Kindern reisen oder bestimmte Produkte unbedingt benötigen wie beispielsweise Babynahrung, würde ich allerdings raten, die Dinge mitzunehmen. Gerade außerhalb der Städte ist die Versorgung mit Kinderartikeln nicht sehr gut. Unsere Kids sind ja schon etwas älter, aber ich hatte den Eindruck, dass es Supermärkte, wie wir sie aus Europa kennen, maximal nur in den Großstädten gibt. Die Leute versorgen sich mit Lebensmitteln auf dem Markt und kaufen dann noch ein paar Drogerieartikel in einem kleinen Lädchen dazu.
Das Essen in Marokko
Für mich ist Essen in fremden Ländern immer etwas ganz Besonderes. Ich probiere gerne neue Gerichte aus und traue mich, Dinge zu essen, die ich von zu Hause gar nicht kenne. Kinder sind da ja häufig nicht ganz so experimentell unterwegs. In Marokko ist das aber gar nicht tragisch, denn vieles, was es dort gibt, kennt man schon in anderer Form von zu Hause, nur die Art der Zubereitung ist anders.
Es gibt viele Schmorgerichte, die sich unter den schönen Tajine-Töpfen verbergen. Dazu gibt es weißes Brot, das man in Olivenöl oder die köstlichen Soßen tunken kann. Für Kinder ist das genauso köstlich wie für uns. Es gibt viele frische Früchte, die wir bedenkenlos gegessen haben. Auf Märkten kann man hier mehr Vorsicht walten lassen. Auf dem Djemaa el-Fna, dem großen Platz Marrakeschs, haben wir die vielen kulinarischen Angebote gekostet, ohne Beschwerden im Nachhinein. Die frisch gepressten Orangensäfte können zur falschen Jahreszeit recht sauer sein, hier kann man darauf achten, wann Erntezeit vor Ort ist, dann sind die süßer. Grundsätzlich haben wir das Essen in Marokko als abwechslungsreich, gesund und lecker in Erinnerung behalten.
Die Unterkünfte
Es gibt in Marokko fantastische Unterkünfte! Besonders die Riads haben es uns angetan. Das sind meist alte Gebäude, die früher von reichen Familien bewohnt wurden und mittlerweile zu Herbergen umgebaut wurden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie um einen Innenhof herum errichtet wurden. Dieser kann auch überdacht sein. Sie sind mehrstöckig, oft großzügig und die Innenhöfe sind als idyllische Gärten gestaltet.
In Marokko gibt es Flachdächer und viele davon fungieren als Terrassen. Dort kann man am Abend wunderbar sitzen und dem Treiben um sich herum lauschen. Und nicht verunsichern lassen: Auch wenn ein Riad von außen sogar nicht spektakulär aussieht: Tritt man erst einmal ein, ist die Überraschung umso größer!
Rundreisen in Marokko
Wir sind auf unserer Reise in Marokko sehr viel herumgefahren. Hierzu kann ich empfehlen, dass man sich genau anschauen sollte, wie lang die Fahrt von einem Ort zum anderen sein wird. Zwar sind die Straßen sehr gut, aber man befindet sich trotzdem nicht auf einer deutschen Autobahn, auf der man für 100 km etwa eine Stunde rechnen kann. Auf den Landstraßen Marokkos dauern diese Entfernungen doch länger, besonders wenn es durch das Gebirge geht. Die Etappen, die zurückgelegt werden sollen, sollten daher gut durchdacht sein.
Bei geführten Touren sollte man genau hinschauen. Oft orientiert sich hier die Anzahl der Autostunden an der Geduld eines Erwachsenen, und nicht selten sitzt man den ganzen Tag im Auto, um zur nächsten Destination zu kommen. Für Erwachsene ist es sicher trotzdem toll, die schöne Landschaft vorbeiziehen zu sehen. Kindern wird das natürlich irgendwann langweilig und die Strecke kann dann für alle Autoinsassen schwierig werden. Besonders, wenn man nicht sehr viele Tage zur Verfügung hat, kann man noch mal prüfen, ob wirklich alle Stationen der Route sein müssen, oder ob eine kürzere Tour mit mehr Zeit an den verschiedenen Orten für alle Familienmitglieder nicht die bessere Wahl ist.
Insgesamt kann ich aber sagen, dass es sich sehr lohnt, Marokko in seiner Vielfalt zu erkunden – es ist wirklich fantastisch, von den Bergen über die Wüste bis zum Meer die vielen Facetten des Landes zu bestaunen.
Mit Kindern in die Wüste?
Unbedingt! Es gibt viele Touren, die man in die Wüste unternehmen kann. Und es lohnt sich sehr. Für Kinder ist es ein einmaliges Erlebnis, eine echte Wüstendüne herunterzurutschen – und für uns Erwachsene natürlich auch. Die Begleiterscheinungen – Kamele, Nomaden, Oasen – sind ebenso spannend für Groß und Klein.
Sicherheit in Marokko
Wir haben uns in Marokko sicher gefühlt. Die üblichen Sicherheitstipps gelten natürlich auch hier wie in jedem Land, in dem es viele Menschen gibt, denen es nicht so gut geht wie uns hier. Der gesunde Menschenverstand und ein wenig Beobachtungsgabe reichen aus meiner Sicht aus, um sich angemessen zu verhalten. Zum Beispiel nehme ich auf große Plätze, wo viel los ist, keine Handtasche mit, sondern stecke mein Geld in die Hosentasche. Ansonsten muss man in jeder Großstadt auf seine Wertsachen aufpassen, das ist in Europa nicht anders.
Handel und Märkte in Marokko
Wer nach Marokko reist, sollte sich bewusst machen, dass die Marokkaner gerne und viel handeln. Auf den Märkten, den Souks, wird man häufig von den Händlern angesprochen. Wen das schnell nervt, der sollte eventuell einen geführten Spaziergang machen. Aber auch hierbei kann es vorkommen, dass der Führer seine Gruppe zu Geschäften führt, in denen ihnen dann Kaufangebote gemacht werden, die eventuell überteuert sind. Man sollte auf sein Bauchgefühlt hören.
Andererseits bin ich der Meinung, dass man auf Reisen ja auch die Wirtschaft des Reiselandes unterstützt, indem man etwas kauft. Das kann man abwägen. Grundsätzlich sind die Märkte in Marokko immer ein Erlebnis der besonderen Art, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Und nun viel Spaß – schreibt uns gern eure Eindrücke!
Der Kinderreiseführer
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