Bye-bye Berlin, Nairobi – wir kommen!

Von einem vagen Gefühl zur Idee

(Scroll down for english version)

Kennt Ihr das? Ein vages Gefühl im Bauch, dass etwas auf euch wartet. Etwas Unerledigtes. Etwas, das ihr im Leben machen solltet, weil ihr es sonst bereuen würdet. Ein solches Gefühl hatte ich schon lange, ohne genau benennen zu können, was sich dahinter verbirgt. Aber mit der Zeit stellten sich andere Dinge ein, die mir Klarheit darüber verschafften.

Berlin adé?

Ich lebe seit vielen Jahren in Berlin. In die Stadt gezogen bin ich wegen des Studiums, habe es geliebt, die 2000er Jahre hier zu verbringen. Die vielen tollen Menschen und spannenden Orte, der Wandel der Stadt, mit dem ich immer Schritt gehalten habe, denn auch mein Leben veränderte sich nach und nach. Die Richtungen des Wandels waren lange Zeit dieselben, vom unfertigen, unsteten hin zu mehr Form. Aber dann passten die Formen irgendwann nicht mehr zusammen.

Foto:  Ingeborg Kråka

Kinder verändern

Als die Kinder kamen, war das schnelle, laute und lustige Berlin, in dem ich bis dahin lebte, nicht mehr so attraktiv. Meine Wünsche an die Stadt und mein Umfeld veränderten sich. Leider blieb der Ort, an dem ich lebte, derselbe. Und in den passte ich nicht mehr so recht hinein.

Zur Kur

Nach einer ganzen Weile hat es uns an den Stadtrand verschlagen, ins wahrlich Grüne. Welche Erholung. Meine Freunde konstatierten: Du bist auf Kur. Und das war ich auch und bin es noch, genieße die Stille und die Natur, die Nachtigall und den Reiher vor dem Fenster. Und, so typisch für mich, fange an, mich zu fragen, ob mir das reicht. Und das Gefühl im Bauch ist wieder da, lässt mich nicht los und nagt an mir.

Und die Kids?

Gleichzeitig schaue ich mir meine Kids an und frage mich, ob das Aufwachsen hier wirklich das einzig Richtige für sie ist. Sie sind Teenager, werden immer selbständiger. Aber hängen auch ganz schön viel am Handy oder zuhause rum. Der Unterricht in der Schule fällt ständig aus, die Bahn streikt, das übliche Drama. Was sind ihre Perspektiven? Welche Ideen können sie hier kreieren, was sie in Zukunft machen wollen? Und was denken sie über die Zukunft? Alles easy wird es wohl nicht sein, in diesen Zeiten der Kriege und Krisen rundherum.

Brrr!

Und dann kommen wieder die sieben Monate Dunkelheit und Kälte, schleichen sich an und kriechen um uns herum. Alle ziehen sich zurück, machen was zuhause – aber was? Und ich werde immer älter und frage mich, ob ich diesem Gefühl, das da immer noch an mir nagt, nicht langsam mal auf den Grund gehen sollte.

Der Ausweg

Die Idee kam mir dann ganz plötzlich: Wir wagen es, den Sprung in ein anderes Land, eine andere Stadt, eine andere Kultur. Wir nutzen die vielen Reiseerfahrungen, die wir gesammelt haben. „Wer, wenn nicht ihr?“ war die Reaktion einer meiner Freundinnen, als ich ihr erzählte: „Wir ziehen nach Nairobi!“

Hier berichte ich euch davon

Warum Nairobi, wie es uns bei den Vorbereitungen geht, was alles zu bedenken ist und wie der Sprung nach Afrika dann wirklich abläuft – all das könnt ihr ab sofort hier auf dem Blog lesen. Natürlich wird es weiterhin auch noch Geschichten und Reiseberichte rund um die World for kids-Bücher geben. Aber eben ergänzt um diese neue Erfahrung in unserem Leben. Es wird also ein ganzes Stück weit persönlicher, vielleicht auch gesellschaftspolitischer und auf jeden Fall spannend!

Ich freue mich, wenn Ihr Eure Eindrücke und selbst gemachte Erfahrungen mit dem Umzug in ein anderes Land mit mir teilt. Schreib mir gern, kommentiert fleißig und: stay tuned!


English version

Bye-bye Berlin, Nairobi – here we come!

From a vague feeling to an idea

Do you know that feeling? A vague feeling in your stomach that something is waiting for you. Something unfinished. Something you should do in life because otherwise you would regret it. I had this feeling for a long time without being able to put my finger on it. But as time went on, other things came up that gave me clarity.

I’ve lived in Berlin for many years. I moved to the city for my studies and loved spending the 2000s here. The many great people and exciting places, the changes in the city, which I have always kept up with, because my life also changed little by little. The directions of change were the same for a long time, from unfinished, unsteady to more form. But then at some point the forms no longer fitted together.

Children change

When the children came along, the fast, loud and fun Berlin in which I had lived until then was no longer so attractive. My expectations of the city and my environment changed. Unfortunately, the place where I lived remained the same. And I no longer really fitted in.

After a while, we ended up on the outskirts of the city, in the countryside. What a rest. My friends said: You’re on a cure. And I was and still am, enjoying the silence and nature, the nightingale and the heron outside the window. And, as is typical for me, I start to wonder whether that’s enough for me. And the feeling in my stomach is back, won’t let go and gnaws at me.

And the kids?

At the same time, I look at my kids and ask myself whether growing up here is really the only right thing for them. They are teenagers and are becoming more and more independent. But they also spend a lot of time on their mobile phones or at home. Lessons at school are constantly cancelled, the train goes on strike, the usual drama. What are their perspectives? What ideas can they create here about what they want to do in the future? And what do they think about the future? In these times of wars and crises all around, it’s probably not going to be easy.

And then the seven months of darkness and cold come again, creeping up and crawling around us. Everyone retreats, does something at home – but what? And I’m getting older and older and wonder whether I shouldn’t slowly get to the bottom of this feeling that’s still gnawing at me.

The way out

The idea came to me all of a sudden: we take the plunge and move to another country, another city, another culture. We use the many travelling experiences we have gathered. ‘Who, if not you?’ was the reaction of one of my friends when I told her: ’We’re moving to Nairobi!’

Why Nairobi, how we are doing with the preparations, what we need to think about and how the leap to Africa really works – you can read all about it here on the blog from now on. Stay tuned!

Über die Autorin

Die Berlinerin Britta Schmidt von Groeling ist zweifache Mutter, Globetrotterin, Politologin und Verlagsfachfrau. Da es den passenden Reiseführer für die eigenen Kinder nicht gab, gründete sie 2015 den Kinderreiseführerverlag World for kids. Nach ihrem Debüt „Thailand for kids“ folgten Reiseführer für verschiedene Länder in aller Welt.

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