Prag mit Kindern – die besten Tipps für euren Städtetrip mit Kids

Von der Bootsfahrt auf der Moldau angefangen bis zu den Spielplätzen und Bademöglichkeiten im Sommer oder den ungewöhnlichen Museen und Puppentheateraufführungen bei schlechtem Wetter. Prag bietet da wirklich ein umfangreiches Angebot für Kinder.

Die Geschichte der Stadt ist so reichhaltig, da kommt man als Eltern manchmal ganz schön ins Schlingern, wenn der Nachwuchs seine Wieso-weshalb-warum-Fragen stellt. Hast Du einen Tipp für Eltern, die gern Geschichte erzählen, denen aber die Zeit fehlt, vor der Reise die Geschichtsbücher zu wälzen?

Wenn man selber wenig bis gar keine Zeit zur Vorbereitung hat, dann sollte man sich die Geschichten erzählen lassen. Dazu hätte ich zwei Tipps. Ich hoffe, es ist mir in diesem Zusammenhang etwas Schleichwerbung erlaubt, aber die folgenden Empfehlungen stelle ich ausführlich auf meiner Sonderseite „Prag mit Kindern“ vor.

Zum einen habe ich selber erst vor ein paar Wochen bei einem pfiffigen und jungen Dresdner Unternehmen Stadtspiel die gute alte Schnitzeljagd in moderner Form entdeckt. Das funktioniert wie folgt: Von seinem Startpunkt aus wird man zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten geführt, wo die Kinder dann Aufgaben zu erledigen haben. Zu jeder Sehenswürdigkeit gibt es noch dazu eine Info-Karte mit den wichtigsten Details zu dem Objekt. Das Tolle daran ist: Man ist an keine Gruppe gebunden und kann das Ganze starten und Pausen einlegen, wann man möchte.

Man kann es aber noch bequemer haben und sich einen Tourguide buchen, der auf geschichtliche Kinder-Touren spezialisiert ist. Da arbeite ich auch seit Kurzem mit einem jungen Familienvater aus Deutschland zusammen, der mit seiner Familie in Prag lebt und sich auf Familientouren spezialisiert hat. Der bietet unglaublich unterhaltsame Spaziergänge durch Prag an, wo auch Karl IV. wieder zu neuem Leben erwacht und alte Goldmünzen ins Spiel kommen.

In den Schwimm- und Freibädern der Stadt kann man im Sommer auch mal einen Badetag einlegen. Das Freibad „Žluté lázně“ beispielsweise ist recht zentral in Prag gelegen. Neben dem Schwimmen in der Moldau werden dort viele andere Sportarten angeboten wie Badminton, Basketball oder auch Inline-Skaten. Man kann natürlich auch eine Sightseeing-Tour mit dem Rad machen. Dazu würde ich allerdings einen Tourguide empfehlen, da das Radfahren in Prag an manchen Stellen nicht so ganz einfach ist.

Was ist Dein ultimativer Tipp für Leckermäulchen und das große Loch im Bauch?

In der Prager Innenstadt gibt es nahezu an jedem Eck im Sommer Eisverkäufer oder ganzjährig Buden, wo man das süße Gebäck Trdelnik bekommt, die dort laufend frisch zubereitet werden und eine Art Baumkuchen darstellen. Ursprünglich kam ja das Rezept aus Siebenbürgen, ist aber inzwischen aus Prag nicht mehr wegzudenken. Natürlich sollte man den Nachwuchs nicht nur mit ungesunden Süßigkeiten versorgen. Für die Stadttouren bekommt man in vielen kleinen Mini-Supermärkten, die oft auch spät abends oder am Sonntag geöffnet haben, frisches Obst, Mineralwasser und was man sonst noch gern für seine Tagestour dabei haben möchte. Auch hier gilt, was auch in anderen Großstädten die Regel ist: Je weiter entfernt vom Zentrum man sich eindeckt, desto günstiger wird es.

Was den großen Hunger angeht, da gibt es eine Vielzahl von Restaurants, die Familien gern willkommen heißen. Das Klischee, dass man in Tschechien überall nur Knödel-Soßen-Kalorienbomben mit Fleischgerichten serviert bekommt, stimmt ja schon lange nicht mehr. Gerade in Prag wurden in den letzten Jahren viele Restaurants und Bistros eröffnet, die sich auch auf vegetarische und vegane Küche spezialisiert haben. Da ist für jeden Geldbeutel etwas dabei und ich habe noch nie erlebt, dass Familien unerwünscht wären.

Und noch mal zu Dir: Du lebst ja nicht in Prag, wie kommt es, dass Du Dich so gut auskennst?

Das ist eine lange Geschichte. In Kurzform lautet sie so: Meine ursprüngliche Leidenschaft galt eigentlich Franz Kafka. Und der lebte ja nahezu sein komplettes Leben in Prag. In meiner Studienzeit ist mir irgendwann ein längliches, eher schmales Buch aus dem Wagenbach Verlag in die Hände gefallen, mit dem Titel „Kafkas Prag“. Das Buch hat mich so begeistert, dass ich schon ein paar Wochen später nach Prag fuhr, um dort auf den Spuren des großen Schriftstellers zu wandeln. Kaum angekommen, war ich überwältigt von der Schönheit der Stadt. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Und die hat sich in den folgenden Jahren noch vertieft. Zwar bewegte ich mich immer weiter von meinem Ausgangspunkt weg, dem Leben Franz Kafkas in Prag, aber es gab bei jedem Besuch so viel Wunderbares zu entdecken, dass ich mich eines Tages dazu entschloss ein Portal zu der Stadt aufzubauen, um dieses angesammelte Wissen weiterzugeben. Als Webentwickler konnte ich ja den technischen Aufbau selber leisten, sonst wäre es wohl in dem Umfang schwierig geworden.