Für Handel und Leser:innen ändert sich nichts, auch wenn die Verlegerin von Nairobi aus arbeitet. Der Verlag bleibt hier. Aber wie funktioniert das? Das haben wir dem Schöne-Bücher-Magazin erzählt. Hier könnt ihr das Interview nachlesen.
Wie geht es mit dem Verlag nach dem Umzug weiter?
Für den Verlag ändert sich eigentlich nichts. Nairobi hat eine Zeitverschiebung von plus einer Stunde, also fast keine. Ich arbeite genauso weiter wie bisher, wieder im Homeoffice. Die Bücher, die geplant sind, werden weiter erscheinen, wir haben viel vor. Aber vielleicht ist der Arbeitsplatz manchmal eher am Meer, so wie auf dem Bild. Es ist entstanden, als ich Schweden for kids geschrieben habe – ein gedanklich recht großer Sprung vom Indischen Ozean nach Skandinavien. Aber ein toller Arbeitsplatz. Da sitze ich hoffentlich demnächst öfter.
Für mich selbst hoffe ich auf neue Impulse in Kenia. Ich möchte mich bei der kenianischen Verlagsszene umsehen, die Buchmesse besuchen, die einmal im Jahr in Nairobi stattfindet und mich dort vernetzen. Darauf freue ich mich sehr und hoffe auf einige neue Kontakte. Neben dem Verlegen ist noch etwas Zeit, die ich für Projekte nutzen möchte, die vor Ort sind. Ich bin gespannt, was sich ergeben wird.
Wie können Buchhändler und Leser künftig an die Bücher kommen?
So wie bisher auch. Die Auslieferung bleibt nach wie vor beim Geocenter. Dort fühle ich mich gut aufgehoben, die Kollegen sind toll und unterstützen meinen Verlag sehr. Für den Buchhandel ändert sich also gar nichts.
Und auch für Leser:innen, die über meinen Shop bestellen möchten, habe ich eine gute Lösung gefunden. Vermutlich werde ich die Aussendung am selben Tag der Bestellung nicht mehr schaffen, was immer mein erklärtes – und auch sehr oft eingehaltenes – Ziel war. Aber davon abgesehen bin ich sehr zufrieden mit der Logistik, die etabliert ist.
Wird es neue Titel geben – und falls ja: was ist geplant?
Oh ja! Im Frühjahr erscheint „Dänemark for kids“ von der lieben Kollegin Steffi Bieber-Geske, die sich ja ebenfalls als Verlegerin dauerhaft im Ausland niedergelassen hat und über ihr neues Heimatland schreibt. Außerdem erscheint „Türkei for kids“. Ich bin glaube ich noch nie so oft nach einem Land gefragt worden wir nach der Türkei, insofern bin ich sehr glücklich, mit Ilayda Durmus eine tolle Autorin gefunden zu haben, die es nun gerade schreibt. Italien wird bald im neuen Format erscheinen, Spanien habe ich in der Pipeline und auch Island und Schweiz stehen schon in den Startlöchern. Und natürlich setze ich mich bald an „Kenia for kids“, das ist ja Ehrensache. Und dann fehlen immer noch etliche Länder auf der Weltkarte, über die unbedingt ein Kinderreiseführer geschrieben werden muss.
Rückkehr nach Berlin: Ist das komplett ausgeschlossen?
Nein, wir haben ja noch unsere Wohnung hier und viele Freunde und Familie. Wir kommen auf jeden Fall zurück. In welcher Form und ob das dann das ganze Jahr über sein wird, werden wir sehen, wenn es so weit ist. Aber ich bin sicher zwischendurch auch immer wieder in Deutschland zu Messen und Veranstaltungen. Es ist mir wichtig, mein Netzwerk hier nicht zu verlieren und ich hoffe sehr, dass es mir gelingen wird, es auch über so viele Kilometer hinweg aufrechtzuerhalten.