Warum wir nach Nairobi gehen – und was die Kinder davon halten

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Warum Nairobi?

Zugegeben, wenn es nach mir, und nur nach mir gegangen wäre, wäre ich nach Italien gezogen. Ja, das ist mein Leib und Magen Land, dort schwelge ich im Glück. Aber weder ich noch die anderen Familienmitglieder können nur einen geraden Satz auf Italienisch sagen. Die Kinder müssen in die Schule, und ich möchte ihnen nicht antun, zum Schulwechsel auch noch einen Sprachwechsel zu absolvieren. Italien muss noch warten.

Daher kommt nur ein Land infrage, in dem es hauptsächlich Englisch zugeht. Und in dem es eine gute Deutsche Schule gibt. Englischsprache Länder, zu denen wir als Familie eine Beziehung haben, liegen ausschließlich in Afrika. Und dort haben wir die Deutsche Schule Nairobi empfohlen bekommen. Dazu kommt, dass wir Nairobi kennen und sehr mögen. Und Südafrika wie auch Namibia kamen für uns aus Sicherheitsgründen nicht infrage – auch wenn vielleicht viele andere Erfahrungen gemacht haben. Das Grundgefühl ist bei uns einfach ein anderes – und sichereres –, wenn wir in Kenia unterwegs sind.

Nairobi Kinder

Für Nairobi spricht viel. Erst einmal ist es eine tolle, moderne, spannende Stadt. Gleichzeitig ist sie aber auch sehr grün, es gibt viele Bäume und Natur in und um die Stadt. Die Kenianer:innen sind sehr freundlich, aber auch witzig, klug und geschäftig. Jeder hat hier zu tun, alle machen irgendwas. Man hat das Gefühl von Aufbruch – fast wie in Berlin in den 90ern. Vielleicht ist es das, was wir so mögen. Jedenfalls war Nairobi für uns immer ein guter Ort.

Die Kinder überzeugen

Wie schon erwähnt sind unsere Kinder Teenager. Das ist eigentlich kein besonders gutes Alter, um wegzuziehen. Aber gibt es dieses Alter überhaupt? Irgendwas ist ja immer. Und wir haben nun einfach so lange gewartet – wenn wir mit den Kindern noch einmal ins Ausland wollen, dann ist es nun höchste Zeit.

Aber werden sie den Plan auch mögen? Zunächst haben sie es rundweg abgelehnt. Interessant war, wie sich die Haltung verändert hat, als wir die Vorzeichen veränderten. Auf „Was haltet ihr davon …“ kam ein glattes „Gar nichts“. Auf die Ankündigung „Wir planen, dass …“ wurden zwar gemurrt, aber sie begannen, sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen. Und suchten schon einmal ein paar Argumente dafür, nicht nur dagegen.

Wir sind dann nach Nairobi geflogen und haben uns die Deutsche Schule angesehen. Wir sind durch die Stadt gefahren, waren hier und dort, haben Leute getroffen, Häuser und Wohnungen angeschaut, die Lebensmittelpreise im Supermarkt studiert, die Teenager-kompatiblen Geschäfte in der Shoppingmall gecheckt und ganz am Schluss Familienrat gehalten. Und beschlossen: Wir wagen es. Nach einem Jahr vor Ort setzen wir uns wieder zusammen und schauen, ob es eine gute Idee war.

Natürlich haben die Kindern immer noch nicht gejubelt. Sie möchten ihre Freunde nicht vermissen müssen und haben Angst vor dem ersten Schultag. Aber sie sehen auch die Möglichkeiten und Chancen, die der Wechsel in die andere Stadt für sie bereithalten kann. Das freut uns sehr.

Und nun? Ab in die Umsetzung!


English version

Why Nairobi?

Admittedly, if it had been up to me, and only me, I would have moved to Italy. Yes, that’s my body and stomach country, I revel in happiness there. But neither I nor the other family members can say a straight sentence in Italian. The children have to go to school and I don’t want them to have to change languages on top of changing schools. Italy will have to wait.

So the only country that comes into question is one where English is the main language. And where there is a good German school. The only English-speaking countries we have a relationship with as a family are in Africa. And that’s where we were recommended the German School Nairobi. In addition, we know Nairobi and like it very much. And South Africa and Namibia were out of the question for us for safety reasons – even though many people may have had different experiences. The basic feeling for us is simply different – and safer – when we are travelling in Kenya.

There are many things in favour of Nairobi. First of all, it’s a great, modern, exciting city. At the same time, it is also very green, with lots of trees and nature in and around the city. The Kenyans are very friendly, but also funny, smart and busy. Everyone is busy here, everyone is doing something. You get the feeling of a new beginning – almost like Berlin in the 90s. Maybe that’s what we like so much. In any case, Nairobi has always been a good place for us.

How to convince the children?

As already mentioned, our children are teenagers. That’s actually not a particularly good age to move away. But is there even such an age? There’s always something. And we’ve just waited so long – if we want to take the children abroad again, now is the time.

But will they like the plan? At first, they rejected it outright. It was interesting to see how their attitude changed when we changed the signs. ‘What do you think …’ was followed by a flat “Nothing at all”. The announcement ‘We are planning that …’ was met with grumbling, but they began to consider the idea. And looked for a few arguments in favour, not just against.

We then flew to Nairobi and had a look at the German school. We travelled through the city, went here and there, met people, looked at houses and flats, studied the food prices in the supermarket, checked out the teenager-friendly shops in the shopping mall and finally held a family council. And decided: We’re going for it. After a year on site, we’ll sit down together again and see if it was a good idea.
Of course, the children still haven’t rejoiced. They don’t want to miss their friends and are scared of their first day at school. But they also see the possibilities and opportunities that the move to the other city can hold for them. That makes us very happy.

And now? Let’s get started!


Über die Autorin

Die Berlinerin Britta Schmidt von Groeling ist zweifache Mutter, Globetrotterin, Politologin und Verlagsfachfrau. Da es den passenden Reiseführer für die eigenen Kinder nicht gab, gründete sie 2015 den Kinderreiseführerverlag World for kids. Nach ihrem Debüt „Thailand for kids“ folgten Reiseführer für verschiedene Länder in aller Welt.

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