Winterlude in Ottawa-Gatineau ist ein Familientraum in Weiß!
Bevor wir uns auf den Weg in unsere einjährige Familienauszeit nach Kanada gemacht haben, haben uns viele Leute Ratschläge gegeben. Aber nur einer davon war wirklich hilfreich, denn er stammte von einer Familie, die selbst sieben Jahre im zweitgrößten Land der Welt gelebt hat. „Wenn ihr wirklich nur ein Jahr in Kanada bleibt“, meinten unsere Bekannten, „dann müsst ihr im Februar unbedingt zur Winterlude nach Ottawa fahren!“. Sie erzählten von dem riesigen Schneefestival und der längsten Eisbahn der Welt auf dem zugefrorenen Rideau-Canal. Keine Frage: diesen Rat mussten wir befolgen!
Und so machten wir uns an einem Wochenende im Februar auf den Weg in die kanadische Hauptstadt. Na ja, nicht ganz: eigentlich nach Gatineau, das auf der anderen Seite des Ottawa-River liegt, zu Québec gehört und schlicht das günstigere Airbnb-Angebot für zwei Erwachsene, drei Kinder und einen Hund hatte.
Das Tolle: von Gatineau aus kann man zu Fuß nach Ottawa gehen – eigentlich fühlt es sich wie eine Stadt an. Und auch Gatineau beherbergt einen Teil der Winterlude. Im Jacques-Cartier-Park, der nur einen Steinwurf von unserer Unterkunft entfernt lag, konnten wir gleich abends bunt beleuchtete Schneeskultpuren bewundern, in Donut-förmigen Luftkissen einen Schlittenhügel hinuntergleiten und Schlittenhunde bei der Arbeit beobachten. Und das alles für lau, denn die Winterlude kostet keinen Eintritt, zaubert den Kindern aber vom ersten Moment an ein ausdauerndes Lächeln ins Gesicht – sofern sie die richtige Kleidung tragen und nicht frieren.
Der nächste Tag in Ottawa war für uns voller winterlicher Entdeckungen, von Eiskunstlauf-Shows, einem Eisskulpturen-Wettbewerb bis hin zu den leckeren Maple-Taffys. Das sind Lollys aus Ahornsirup, für die flüssiger Sirup in Schnee gegossen und auf ein Holzstäbchen aufgerollt wird – lecker! Das größte Highlight für die Kinder aber war die mit 7,8 Kilometern längste Eisbahn der Welt: der Rideau-Canal. Auf Kufen auch nur einen Teil der Strecke zurückzulegen, macht unglaublich Spaß. Zwischendurch kann man sich an den vielen Ständen auf dem Eis stärken und einen Kakao trinken. Und wer keine eigenen Schlittschuhe dabei hat, kann vor Ort welche mieten.
Für uns war die Winterlude ein Ort, an dem man sich als Familie absolut willkommen fühlt und als Eltern das Schneeerlebnis nachholt, das es in Deutschland in dieser Fülle nie gegeben hat. Ein Winter, der verzaubert! Das Schneefestival findet jedes Jahr an drei Wochenenden im Februar statt.
von Carolin Jenkner-Kruel
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